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Sexuelle Gewalt – wie gehe ich mit Trauma um?

26 novembre 2020 – emi…

Guten Tag,

Ich bin von meinem Ex-Partner sexuell belästigt worden. Er hat mich, womöglich unter Drogenkonsum, an intimen Stellen berührt obwohl ich es nicht wollte und ihm das auch gesagt habe.

Einmal ist er gegen meinen Willen mit seinen Fingern eingedrungen und hat mich an die Wand gepresst, sodass ich mich nicht wehren konnte. Auf mein Bitten aufzuhören hat er erst nach einer gewissen Zeit gehört, und hat mich dann ausgelacht.

Jetzt erlebe ich immer wieder Panikattacken, insbesondere beim Geschlechtsverkehr (mit anderen Leuten, nicht mit meinem Exfreund). Ich kann seit diesem Vorfall den Sex nicht mehr geniessen, da sich die beschriebene Szene immer in meinem Kopf auftaucht und ich in Panik gerate.

Meine Frage ist, wie kann ich diese Gedanken ausblenden/ das Geschehene verarbeiten, um wieder normal Sex haben zu können? Gibt es bestimmte Techniken? Ich habe bisher noch mit niemandem darüber geredet. Vielen Dank für eine Antwort und schöner Tag

Notre réponse

Guten Tag Emika

Sie beschreiben, dass Sie von Ihrem Ex-Partner sexuell belästigt wurden und dies womöglich unter Drogenkonsum. Er hat Sie an intimen Stellen berührt und ist gegen Ihren Willen mit seinen Fingern in Sie eingedrungen. Da er Sie an die Wand gepresst hat, konnten Sie sich nicht wehren und er hörte erst nach mehrmaligem Bitten auf. Nun erleben Sie immer wieder Panikattacken und dies vor Allem beim Geschlechtsverkehr. Sie bringen die Bilder des Erlebten nicht mehr aus Ihrem Kopf und geraten deswegen in Panik und können Sex nicht mehr geniessen.

Sie wurden Opfer von sexueller Gewalt und was Sie erlebt haben, ist gemäss Strafgesetzbuch Art.189 (Angriffe auf die sexuelle Freiheit und Ehre / Sexuelle Nötigung) strafbar.

Sexuelle Gewalt kann schwerwiegende Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Opfer haben, wenn sie nicht thematisiert und verarbeitet wird. Es kann jedoch schwierig sein, über dieses Trauma zu sprechen. Darüber hinaus hindern Scham und Schuld die Opfer oft daran, Massnahmen zu ergreifen. Das Schweigen zu brechen ist ein erster Schritt zu einem Prozess der Verarbeitung. Durch ihren Mut an www.violencequefaire.ch über Ihr Erlebtes zu schreiben, haben Sie diesen Schritt geschafft.

In Freiburg gibt es verschiedenen Institutionen/Vereine, die mit der Thematik von Gewalt spezialisiert sind.

– Sie können mit dem Frauenhaus Freiburg – Opferhilfe-Beratungsstelle (026/ 322 22 02) kontakt aufnehmen. Eine Beraterin wird in der Lage sein, ihnen zuzuhören, Sie zu beraten und Sie bei den Schritten, die sie unternehmen möchten, zu begleiten. Die Beratungen sind kostenlos und vertraulich. Die Opferhilfestelle kann Sie mit Therapeuten in Verbindung setzen, die mit Opfer von sexueller Gewalt arbeiten. Durch eine Therapie könnten Sie an der erlebten Straftat arbeiten und Techniken in Bezug auf Ihre Panikattacken lernen.

– Sollten Sie auch Französisch sprechen, können Sie den Verein ESPAS (0848 515 000) kontaktieren. Der Verein setzt sich für Menschen ein, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind, wobei sowohl individuelle- als auch Gruppentherapie angeboten wird. Dieser Verein könnte eine nützliche Ressource für die Einrichtung einer therapeutischen Nachsorge sein.

Wir möchten Ihnen sagen, dass Ihr Ansatz, am Geschehen zu arbeiten, der richtige ist und ermutigen Sie, sich an Fachleute zu wenden, die Ihnen in Ihrer schwierigen Situation helfen können.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft und senden Ihnen unsere besten Gedanken.

Freundliche Grüsse

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